Das Regionalvorhaben FABRIC (Förderung einer nachhaltigen Textil- und Bekleidungsindustrie in Asien) leistet einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung des Ziels des Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ): die Transformation hin zu einer fairen Produktion für Mensch und Umwelt im Textilsektor in Asien. Das Programm zielt darauf ab die gemeinsamen Interessen der Akteure in der asiatischen Textilindustrie – Fabriken, Ministerien, Zivilgesellschaft und internationalen Marken/Herstellern – zu identifizieren und vernetzt die Stakeholder mit dem Ziel, ein gemeinsames Verständnis zu den Voraussetzungen für Nachhaltigkeit entwickeln und enger zusammenzuarbeiten. Im Sinne einer Thinktank-Funktion wird das Wissen aus erfolgreichen Nachhaltigkeitsinitiativen in den einzelnen Ländern gebündelt und regional verbreitet.

In Kooperation mit globalen Initiativen wie dem Bündnis für nachhaltige Textilien und der Initative Globale Solidarität wird eine gemeinsame Positionierung der Akteure zu den Anforderungen an eine nachhaltige Produktion gefördert. Bei dem Projekt handelt es sich um ein Regionalprojekt und arbeitet in Bangladesch, China, Kambodscha, Myanmar, Pakistan und Vietnam. Es bietet daher spannende Möglichkeiten aktiv an einem aktuellen Thema zu nachhaltiger Bekleidungsproduktion mitzuarbeiten – mit einem Fokus auf eine dynamische Region, die sowohl Hauptort der globalen Textilproduktion als auch ein zunehmend an Bedeutung gewinnender Markt ist.

Dabei arbeitet das Vorhaben zu den folgenden Komponenten:
1. Regionaler Austausch und Wissenstransfer
2. Stärkung von Netzwerken
3. Unterstützung von gemeinsamen Positionierungen von Akteuren

Das Praktikum wird in allen Komponenten angesiedelt und erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen den Komponenten.

FABRIC hat das erste interasiatische Netzwerk von Produzentenverbänden, das STAR- Netzwerk, gegründet. Dabei steht aktuell insbesondere die gemeinsame Arbeit zum Thema Einkaufspraktiken im Fokus. Die “Sustainable Terms of Trade Initiative” (STTI) wurde vom STAR–Netzwerk mit Unterstützung von GIZ FABRIC und der International Apparel Federation (IAF) ins Leben gerufen, um ausgewogenere Handelsbeziehungen zwischen Einkäufern und Produzenten in der Textil- und Bekleidungsindustrie zu fördern. Die von Produzenten gesteuerte Initiative umfasst 15 Produzentenverbände und ist global repräsentiert. Sie wird vom Better Buying Institute, der OECD, der International Textile Manufacturers Federation und anderen Partnern unterstützt

Aus der Zusammenarbeit mit dem STAR-Netzwerk entstand außerdem die Konferenzreihe “Asian Dialogues on Sustainable Production in the Textile and Garment Sector”. Mehr als 800 Teilnehmer*innen haben zehn Veranstaltungen in sechs Partnerländern besucht. Die nächste Konferenz findet im Februar 2025 statt.

Neben dem STAR-Produzentennetzwerk hat FABRIC weitere Netzwerke ins Leben gerufen, wie beispielsweise das „Fashion Producer Collective“, einem Netzwerk aus Produzenten. Das Netzwerk hat bereits zwei White Paper herausgegeben: eins zum Thema Dekarbonisierung in der Textillieferkette, sowie eins zu den aktuellen globalen Legislaturen, die den Textilsektor betreffen. Dieses White Paper fand großen Anklang im Sektor und wurde bereits über 5.000-mal heruntergeladen. Des Weiteren unterstützt FABRIC das „Women Center Network“, bei dem Teilnehmende aus Myanmar, Bangladesch und Kambodscha zusammenkommen, um sich für Geschlechtergerechtigkeit einzusetzen.

Ein weitere regionale Aktivität ist die Zusammenarbeit auf dem Asia Garment Hub. Gemeinsam mit dem ILO- Projekt “Decent Work in Garment Supply Chains in Asia” hat FABRIC eine digitale Wissensplattform zum Thema “Decent Work and Sustainability in the Textile and Garment Industry in Asia” aufgebaut: Der Asia Garment Hub. Die Plattform, die im August 2021 veröffentlicht wurde, dient als One-Stop-Shop und Navigator für Branchenakteure, um Ressourcen zum Thema Nachhaltigkeit zu finden und sich auszutauschen. Bisher verzeichnet die Plattform über 900 Ressourcen zum Thema Nachhaltigkeit im Textilsektor.

Das Projekt befindet läuft im Jahr 2025 aus, sodass die Sicherung der Nachhaltigkeit der Aktivitäten im Fokus stehen.

Das Praktikum ist in Deutschland angesiedelt. Der/der Praktikant*in ist Teil eines lokalen und internationalen Teams, wird die Arbeit des FABRIC-Vorhabens unterstützen und wird daher eng mit den Kolleg*innen in der Außenstruktur zusammenarbeiten.

In seiner/ihrer Funktion muss der/der Praktikant*in sein/ihr Engagement, Eigenständigkeit und Flexibilität bei der Übernahme von Aufgaben unter Beweis stellen.
Zu den Aufgaben gehört:

• Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung von Projektaktivitäten von FABRIC sowie bei Management- und Verwaltungsaufgaben. Dies umfasst Unterstützung bei der vertraglichen Abwicklung von Dienstleister*innen, sowie Finanzierungsempfängern
• Unterstützung bei ad hoc Aufgaben des Projektteams (u. a. Präsentationen für das BMZ, Pressemitteilungen, One-Pager, logistische Aufgaben)
• Dokumentation von Meilensteinen und Vorbereitung Berichten gegenüber internen und externen Partnern
• Unterstützung bei der längerfristigen Sicherung und Verankerung von Aktivitäten auch nach Beendigung des Projekts
• Insbesondere Mitarbeit im gemeinsamen Projektteam von GIZ, IAF, Better Buying und dem STAR-Netzwerk zum Thema faire Einkaufspraktiken
• Unterstützung bei der Übergabe des Asia Garment Hubs an einen Partner
• Unterstützung bei der Netzwerkpflege des Fashion Producer Collectives und ggf. der Koordination weiterer White Papers zu Herausforderungen im Textilsektor
• Ggf. kurzfristige Unterstützung bei der Organisation einer regionalen mehrtägigen Veranstaltung des Projekts Ende Februar (u. a. bei Logistik, Kommunikation, Teilnehmendenmanagement, Hotelmanagement, Visaangelegenheiten)
• Erstellung von Kommunikationsmaterialien (Pressemitteilungen, Pflege der Social Media Auftritte, Fact Sheets, Mitgliederbroschüren, Präsentationen, etc.)
• Vorbereitung von (digitalen) Stakeholder-Meetings, Workshops, Trainings und regionalen Events, sowie inhaltliche Unterstützung in der Vor- und Nachbereitung und ggf. logistische Unterstützung

• Erfolgreich abgeschlossenes oder fortgeschrittenes Studium im Bereich der Wirtschafts-/Sozial oder Politikwissenschaften, Betriebswirtschaft (Schwerpunkt Lieferketten/Einkauf), Textilwirtschaft, Rechtswissenschaft oder anderer einschlägiger Fachrichtungen zum Thema Entwicklungspolitik/Textilwirtschaft
• Gute Kenntnisse in den Themenfeldern Sorgfaltspflichten, nachhaltige Textillieferketten und Problematiken in der Industrie
• Kenntnisse der relevanten Akteure und Initiativen der Textil- und Bekleidungsindustrie sind von großem Vorteil
• Ein hohes Maß an interkultureller Kompetenz und die Fähigkeit mit unterschiedlichen Partnern auch in einem politisch sensiblen Kontext diplomatisch, aber auch verbindlich zu kommunizieren
• Idealerweise bereits erste praktische Erfahrungen im Kontext der internationalen Zusammenarbeit im Ausland
• Erfahrungen im Projektmanagement, außerordentliche Stärke im Bereich Aufgaben- und Zeitmanagement
• Erfahrungen im Arbeiten mit einem internationalen Team und den damit verbundenen Herausforderungen (digitales Arbeiten, Zeitverschiebung, etc.) von Vorteil
• Lösungsorientierung und Stärke für konzeptionelles Arbeiten
• Eigenverantwortliches Arbeiten und hohe soziale und kommunikative Kompetenz
• Sehr starke Ausdrucks- und Kommunikationsfähigkeiten in Deutsch und Englisch in Wort und Schrift, ebenso wie sehr gute Kenntnisse in MS Office (v. a. Word, Outlook, Excel, PowerPoint). Erfahrungen mit Grafikprogrammen sind von Vorteil.

Wir bieten eine enge Zusammenarbeit in einem kleinen, engagierten Team mit zahlreichen externen Stakeholdern. Dabei ermöglichen wir spannende Einblicke in ein breites Spektrum der Nachhaltigkeitsherausforderungen des globalen Textilsektors sowie die Zusammenarbeit mit diversen Akteuren in institutionellen Kontexten.

Die GIZ ist Unterzeichnerin der Charta der Vielfalt. Anerkennung, Wertschätzung und Einbeziehung von Vielfalt im Unternehmen sind uns wichtig. Alle Mitarbeiter*innen sollen Wertschätzung erfahren – unabhängig von Geschlecht und geschlechtlicher Identität, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung.

Das Praktikum ist nur möglich, wenn Sie aktuell immatrikuliert sind, sich in einer Weiterbildung befinden, deren integraler Bestandteil die Absolvierung eines Praktikums ist oder der Studienabschluss zu Beginn des Praktikums nicht länger als 6 Monate zurückliegt.

Die monatliche Praktikantenvergütung beträgt €2.134,52 (brutto).

Wir unterstützen Chancengleichheit und freuen uns über Bewerbungen von Menschen mit Behinderung.

Für inhaltliche Rückfragen steht Ihnen Frau Chirnside (constantia.chirnside@giz.de) zur Verfügung.